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19.10.2004
50 gentechnikfreie Regionen
innerhalb eines Jahres
Berlin - Der BUND sieht in der steigenden Zahl von Zusammenschlüssen
gentech-kritischer Bäuerinnen und Bauern die derzeit beste Gewähr für die
Gentechnikfreiheit in der Landwirtschaft. Noch fehle ein Gesetz, das die
Koexistenz agrarischer Produktion mit und ohne Gentechnik regle. Deshalb
hätten sich deutschlandweit bereits rund 11 600 Landwirte in 50
Regionen gegen die so genannte "Grüne Gentechnik" verbündet und
vereinbart, keine gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen. Das
entspricht einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 430 000 Hektar.
Wald- und Schutzgebietsflächen hinzugerechnet sind es fast eine Million
Hektar oder rund zwei Millionen Fußballfelder.
Kurt-Henning Klamroth, Landwirt, Präsident des Deutschen Bauernbundes und
Mitinitiator einer 10 000 Hektar großen gentechnikfreien Region: "Der
Einsatz von Gentech-Saaten birgt unkalkulierbare wirtschaftliche und
rechtliche Risiken für die Landwirte. Der Bauernbund ruft deshalb dazu auf,
dass sich die Bauern gegenseitig Gentechnikfreiheit zusichern."
Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnikexpertin: "Die Bauern zeigen der
Gentech-Lobby, was sie von der Agro-Gentechnik halten - nämlich nichts. Sie
wissen, dass der Wettbewerbsvorteil der deutschen und europäischen
Landwirtschaft im gentechnikfreien Anbau liegt. 70 Prozent der Verbraucher
in der EU lehnen Gentechnik im Essen ab. Die rot-grüne Regierung darf vor
der Industrie- und Gentechniklobby nicht einknicken. Das Gentechnikgesetz
muss im Bundesrat in seiner jetzigen Form verteidigt werden. Strenge
Haftungsregeln sind unverzichtbar."
Cornelia Schmidt, Bio-Landwirtin von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft: "Gentechnik ist ein Angriff auf den sozialen Frieden in
den Dörfern. Gentechnisch verändertes Saatgut kann sich überall hin
ausbreiten und bedroht die Existenz von Biobetrieben und von konventionellen
Betrieben, die gentechnikfrei bleiben wollen. Deshalb freuen wir uns über
die zunehmende Zahl gentechnikfreier Regionen."
Die erste Region dieser Art wurde im Herbst 2003 in Mecklenburg-Vorpommern
gegründet. 15 Landwirte unterzeichneten damals eine Erklärung, in der sie
sich gegenseitig zusicherten, keine gentechnisch veränderten Saaten auf
ihren Feldern auszubringen. Inzwischen gibt es in fast allen Bundesländern
ähnliche Zusammenschlüsse.
Weitere Informationen über gentechnikfreie Regionen in Deutschland erhalten
Sie unter:
www.faire-nachbarschaft.de
Pressekontakt: Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnik-Expertin, Tel
030-27586-456 bzw. Philipp Prein, BUND-Pressereferent, Tel. 030-27586-464,
Fax: -449, E-Mail: [email protected],
Internet: www.bund.net
Kontaktadresse: BUND Regionalbüro Pfalz
oder senden Sie uns ein E-Mail: [email protected]
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